Manche Naturisten sagen, Nacktheit sei für uns etwas völlig Normales. Wir sagen das nicht, sondern Nacktheit ist und bleibt etwas Besonderes, dazu ist der herkömmliche Umgang mit Nacktheit bzw. dem Bekleidet-Sein zu sehr kulturell geprägt – dieser Einfluss lässt sich nie ganz ablegen. Wir legen mit unseren Kleidern daher einen gewissen Schutzmantel, eine gewisse Norm (wenn diese Norm in Form von Mode auch veränderlich ist) ab und geben unser Individuum in all seiner Verschiedenartigkeit preis. Dadurch werden wir verletzlicher und werden angreifbarer. Niemand muss sich dafür entscheiden, ist moralisch dazu verpflichtet oder gar gezwungen. Eine Gemeinschaft jedoch, die all das erkennt und nicht zu einem individuellem Vorteil ausnutzt, entspricht unserer idealen Vorstellung. Nackt sind wir alle gleich und doch verschieden, und das ist gut so. Wenn es gelingt, dem anderen zu vermitteln, das verstanden zu haben, und gleichzeitig dem anderen auf die gleiche Weise vertrauen können, gibt es keinen Grund mehr für Scham und Verletzlichkeit, sondern diese weicht gegenseitigem Respekt und Fürsorglichkeit, Sicherheit und Freiheit. Das Ziel ist ein bewusstes Finden eines sensiblen Gleichgewichts zwischen Kontakt und Nähe auf der einen Seite sowie Respekt und dem Akzeptieren des Gegenübers als gleichwertiges Individuum auf der anderen Seite.
Gemeinschaftliche Nacktheit, nicht als Zwang, aber als gegenseitige Vereinbarung, wenn die Bedingungen es erlauben, sind ein Zeichen dieses Respekts und sind eine Voraussetzung für dieses Gleichgewicht. Es gilt nicht nur, die Nacktheit des anderen zu respektieren, sondern mit der eigenen Nacktheit das gleiche Wagnis einzugehen. Erst dann kann sich das beschriebene Freiheits- und Sicherheitsgefühl voll entfalten.
Alles oben Geschriebene gilt insbesondere auch für das Verständnis zwischen den Geschlechtern. Geschlechtertrennung hat unsere Kultur stark geprägt und ist auch in unserer Gegenwart noch bei weitem nicht überwunden. Diese Trennung und die damit verbundene Unwissenheit führt immer noch zu vielen Missverständnissen, Verletzungen und Fehlverhalten. Beiderlei Geschlechter eifern einem vorgegebenen Geschlechterbild nach, von dem man glaubt, dass es das jeweils andere Geschlecht erwartet.
Um dem entgegenzuwirken, und da sich das oben Beschriebene nur in einer Gemeinschaft (beiderlei Geschlechts) auch wirklich erleben lässt, verfolgen wir die Idee mit dieser Internetseite, eine solche Gemeinschaft zu finden und zu bilden.
Diese Gemeinschaft soll natürlich auch Freundschaft, gemeinsame Unternehmungen, gemütliches Beisammensein und gegenseitige Stärkung beinhalten. Kurz gesagt, ein Ort, wo nette Menschen sind und wo man sich wohlfühlen kann.
Wenn diese Zeilen bei Euch Anklang finden, würden wir uns freuen, wenn ihr Teil dieser Gemeinschaft werdet!