Wir werden in eine Umgebung geboren, welche stark von Mensch und Kultur geprägt und vor allem verändert worden ist. Viele Errungenschaften der Menschen vereinfachten das Leben und nahmen uns existenzielle Bedrohungen und Ängste. Sie hatten und haben einen bestimmten Zweck. Umgekehrt bestimmen die geschaffenen Errungenschaften unser Tun und Handeln und machen selbiges kulturell geprägt. Das ist nichts Schlechtes und wird hier weder verurteilt noch gering geschätzt.
Es kann jedoch ein schönes Erlebnis sein, auch diese Dinge zumindest von Zeit zu Zeit etwas abzulegen. Uns gefällt die Hypothese, dass Körper und ursprüngliche Natur mit einem evolutionären Band gegenseitiger Beeinflussung verbunden sind und, schlicht und einfach gesprochen, gut zusammenpassen. Jedes Atom, jedes Molekül unseres Körpers ist aus dieser Natur bereits vor Milliarden Jahren entstanden und hat bereits eine lange Geschichte hinter sich; diese Elemente formten vielleicht sogar schon andere Körper, bevor sie unseren Körper formten.
Nackt in der Natur zu sein, die Sonne und den Wind auf der Haut zu spüren, sich frei im Wasser zu bewegen und sich danach von den Elementen wieder trocknen zu lassen – es gilt: Das eigene Erleben dieser Dinge trotzt jeder Beschreibung und erfüllt uns mit einem natürlichen Glücksgefühl.
Außerdem lernen wir wieder zu sehen, was wir verändert haben, oftmals auch zum Schlechten. Wir sehen die Natur mit ihren Lebewesen wieder mit sensitiveren Augen. Wir verstehen das Verbindende und begreifen einfühlend, dass die anderen Lebewesen genauso schützens- und schätzenswert sind wie unsere sensible Nacktheit. Dass wir Teil der Natur sind, unser Körper ein Aspekt eines natürlichen Kollektivs der Elemente ist, und wir uns nicht den eigenen Ast, auf dem wir sitzen, absägen sollten, indem wir zerstören, was wir brauchen, um ein glückliches Leben führen zu können.